Eine Kirche im Wandel der Zeit
Im ersten Stock des Augustinum gelegen befindet sich an zentraler Stelle des Hauses die Kirche. Seien es alltägliche Feiern, Erstkommunion, Firmung, Taufen oder Hochzeiten, die Kirche im Augustinum ist ein lebendiger Ort der Begegnung, der Feier aber auch der Stille.
Geschichte der Kirche
Die Umgestaltung der für die Diözese besonderen Kirche im Augustinum ist ein Dokument großer kirchengeschichtlicher Umwälzungen der letzten 100 Jahre. Die Kirche wurde 1892-94 als Restaurationsprojekt mit allen im Historismus gepflegten antikisierenden Architekturelementen (wie Rundbögen, Pilastern, korinthischen Kapitellen, Kassettendecke etc.) für die damaligen „Zöglinge“ des Knabenseminars neu errichtet und 1903 in üppiger Nazarenermalerei und in reichem Skulpturenschmuck aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Im Zuge der ikonoklastischen Bewegung nach dem II. Vatikanischen Konzil wurden die Fresken als auch die Skulpturenwand am Hochaltar in der Gestaltung von Architekt Worschitz 1968 vollkommen weiß übertüncht. Ebenso wurden die Glas-Fenster entfernt. Es folgten bis 1985 mehrere Umgestaltungen. Mit der Neugründung des Hauses in der Gestalt des Augustinums im Jahr 2009 übertrug Diözesanbischof Kapellari schließlich dem deutschen Künstler Klaus G. Gaida die Gestaltung der Kirche in ihrer jetzigen Form.
Gott wird treffender gedacht als ausgesprochen und er ist wirklicher als er gedacht wird.
Dieser Satz befindet sich in lateinischer Sprache an der dem Altar gegenüber liegenden Wand. Er wurde Anfang des 5. Jahrhunderts von Augustinus von Hippo verfasst. Augustinus, Kirchenlehrer und Namenspatron des Hauses, ist als großes Bild an der rechten Altarzone angführt. Links befindet sich Maria. Als zentrales Bild ziert die Stirnfront der Kirche eine frühe Darstellung des Gekreuzigten. Das Vorbild dieser Darstellung entstand im Jahr 586 in Syrien.